Die Corona-Inzidenzen sind hoch wie nie, Krankenhäuser schlagen Alarm, die ersten Schul- und Kitagruppen werden wieder geschlossen. Ein Statement von PFH-Direktor Prof. Ludger Pesch.

Kinder brauchen Kinder

Das PFH war eine der ersten Organisationen, die im April 2020 mit dem öffentlichen Statement "Kinder brauchen Kinder!" auf die Folgen der Schließung von Schulen und Kitas hinwies. Das war damals eine unmittelbare Reaktion auf die Forderung der Leopoldina, Bildungseinrichtungen für eine längere Zeit zu schließen. Neben der Kulturbranche und der Gastronomie wurde die Pandemie im letzten Jahr vor allem auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, denen isoliert von ihren Freund*innen monatelang das Recht auf Bildung und Betreuung entzogen wurde.

Es zeichnen sich weitere folgenreiche Einschränkungen ab

Seit bald zwei Jahren ist die Corona-Pandemie in der Welt; seit einem Jahr verfügen wir über wirksame Impfstoffe und seit mindestens einem halben Jahr ist diese Impfung in Deutschland für alle verfügbar. Dennoch sehen wir uns noch höheren Inzidenzen gegenüber; in wenigen Tagen werden die Aufnahmemöglichkeiten vieler Krankenhäuser vermutlich überschritten werden. In den Kliniken kämpft das verbliebene medizinische Personal in bewundernswerter Weise um Gesundheit und Leben der Patientient*innen - obwohl die weit überwiegende Anzahl der schweren Fälle ungeimpft ist. Gleichzeitig werden bereits erste Kita-Gruppen und Schulklassen wegen Infektionen geschlossen; obwohl diesmal alle Verantwortlichen bemüht sind, nicht den Fehler des Vorjahres zu wiederholen. Es zeichnen sich weitere tiefgreifende und wirtschaftlich folgenreiche Einschränkungen des öffentlichen Lebens ab - und nach Überzeugung der Fachwelt vor allem deshalb, weil eine zu große Gruppe sich nicht impfen ließ.

Lassen Sie sich impfen!

Wer sich jetzt immer noch aufgrund diffuser, medizinisch nicht zu begründender Vorbehalte der Impfung verweigert, strapaziert in einer nicht mehr akzeptablen Weise die Solidarität der Gesellschaft und ganz besonders derjenigen, die sich nicht impfen lassen können! Auch monatelange Appelle an die Vernunft und die Rücksichtnahme der Mehrheit haben fast ein Drittel der Bevölkerung nicht bewegen können. Und leider auch einen kleinen Teil der PFH-Belegschaft nicht. Die Folgen sind dramatisch, die vierte Welle nicht mehr aufzuhalten. Wer sich von Ihnen erst jetzt impfen lässt, wird daran nichts mehr ändern. Aber Sie können noch einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass wir nicht in eine Endlos-Pandemie geraten. Verhalten Sie sich professionell. Geben Sie der Aufklärung eine Chance - lesen Sie den sehr ausgewogenen Text des Robert-Koch-Institutes und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Gesundheit/Broschueren/BMG_Impfbuch-fuer-alle_210602_bf.pdf

Ich danke Ihnen, die Vernunft bewiesen haben und deshalb verlässlich an der Seite der Kinder und ihrer Familien stehen. Sie haben es verdient, dass Sie nicht über ein unvermeidbares Maß hinaus gefährdet werden. Die Leitung des PFH wird deshalb alles tun, die bestehenden Gesetze und Verordnungen anzuwenden und ihre Einhaltung zu kontrollieren- einschließlich 3G, 2G und einer absehbaren Impfpflicht. Leider geht es nicht mehr anders.