Karl Wilhelm Franz Gabriel Schrader war ein deutscher Jurist und Politiker. Er unterstützte seine Ehefrau Henriette Schrader-Breymann beim Aufbau und der inhaltlichen Weiterentwicklung des PFH.

„Er war einer der wenigen Männer, die auch die Frauenfrage ohne alle Voreingenommenheit auffassten und die Berechtigung der zu ihrer Lösung einsetzenden Bewegung voll einsahen; seine eigene Ehe allein musste ihm zeigen, dass die Frau eigenartige Kräfte für die Kultur einzusetzen hat, für die ihr nur das Betätigungsfeld fehlte.“


(Helene Lange: Lebenserinnerungen, Berlin 1925)

Zur Person:

Karl Schrader wurde am 4. April 1834 in Wolfenbüttel in einer Arztfamilie geboren und lebte bis 1872 im Braunschweiger Raum.

Er studierte Jura und übte anschließend unterschiedliche Tätigkeiten als Verwaltungsbeamter bei verschiedenen Eisenbahngesellschaften aus.

Schon seit seiner Jugend begann er sich für soziale Fragen zu interessieren und so engagierte er sich sein ganzes Leben lang in verschiedenen gemeinnützigen Vereinen, die sich mit dieser Thematik beschäftigten. Er war auch ein Befürworter der Frauenemanzipation.

Im Wolfenbütteler „Verein für Erziehung“ lernt er Henriette Breymann kennen und ihre gemeinsamen Interessen führen sie näher zusammen.

Als er 1872 zum Direktor der Berlin-Anhalter Bahn berufen wird, heiraten sie und ziehen gemeinsam nach Berlin. Ihre Ehe hatte den für die damalige Zeit ungewöhnlichen Charakter einer partnerschaftlichen Beziehung.

In Berlin bauen beide gemeinsam den „Berliner Verein für Volkserziehung“ auf und Karl Schrader steht verlässlich an der Seite von Henriette Schrader-Breymann, um sie beim Aufbau und der inhaltlichen Weiterentwicklung ihres Lebenswerkes, des „Pestalozzi-Fröbel-Haus“, zu unterstützen. Auch nach ihrem Tod 1899 bleibt er bis zu seinem Tod ein unentbehrlicher Träger des Vereins.

Als Mitglied in verschiedenen liberalen Parteien war er auch politisch aktiv, von 1881 – 1913 war er ca. 26 Jahre Reichstagsabgeordneter.

Am 4. Mai 1913 stirbt Karl Schrader in Berlin-Schöneberg. Bereits wenige Monate nach seinem Tod wurde der südliche Teil der Kyffhäuserstraße, der Straßenabschnitt vor dem Pestalozzi-Fröbel-Haus, in Karl-Schrader-Straße umbenannt. Das gemeinsame Vermögen des Ehepaares vermachte er eben dieser Einrichtung, dem Lebenswerk seiner Frau.

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