Das zweite Projektjahr unter dem Motto "Auf Montage".... mit sieben spannenden Projekten. Analoges trifft Digitales. Fantasie findet Raum. Tanz zeichnet Gefühle. Hundert Kinder des PFHs auf Spuren der Bauhaus-Bewegung und in künstlerischer Aktion.

Ein Raum für Fantasie / Grit Schuster und Claire Fristot
Kita Barbarossastraße / Simon Schmitz

Ein Raum für Fantasie / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II
Ein Raum für Fantasie / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II

Bei der Workshopreihe “Ein Raum für Fantasie” laden Grit Schuster und Claire Fristot die Kinder der Kita Barbarossastraße dazu ein, ihre vertraute Umgebung aus räumlichen, akustischen und visuellen Perspektiven zu erkunden und so ihre Kita in neue imaginäre Welten zu verwandeln; in einen Wald, einen Weltraum oder einen Regenbogen – mit Licht und visuellen Materialien von den Kindern selbst erschaffen. Die Kinder entwickeln verschiedene Orte aus ihren eigenen Geschichten und Vorstellungen heraus,  experimentieren mit unterschiedlichen Werkzeugen und Methoden. Sie entdecken Vertrautes neu, gestalten es um und hinterfragen ihre körperliche Perspektiven, indem sie so klein wie Ameisen oder so groß wie Dinosaurier werden. Die Erzählung dieser großen Reise wird als Mixed-Media-Installation montiert und filmisch festgehalten.

Sprach-Schemen / Alexandre Decoupigny und Theresa Diehl
Kita Belziger Straße / Sven Adam und Eva Jänich

Sprach-Schemen / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II
Sprach-Schemen / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II

Fokus der Workshopreihe Sprach-Schemen von Alexandre Decoupigny und Therea Diehl mit Kindern aus der Kita Belziger Straße, ist die spielerische, künstlerische Verknüpfung von Bewegung, Klang und Sprache. Im Vordergrund stehen dabei die individuellen Bewegungs- und Sprachmuster der Kinder und das kreative und fantasievolle Spiel mit diesen Elementen. Mittels eines von Alexandre Decoupigny entwickelten elektronischen Musikinstrumentenkoffers (Thigmophon) nehmen die Kindern ihre eigene Stimme auf und lösen diese direkt über eine Berührung wieder aus. Aufgenommen und erforscht werden dabei ganz spezielle Stimmgeräusche, die aus verschiedenen Bewegungen heraus entwickelt und mit Bewegungen verknüpft werden. Konkrete Beispiele liefert dafür u.a. die Tierwelt: ein brüllender Löwe, der den Kopf in die Höhe streckt, eine Maus, die beim Hüpfen piepst. Aber auch komplexere Themen wie Gefühle oder Abstraktion stehen offen zur stimmlichen und körperlichen Bearbeitung.

Wortkunst / Rose Epple und Alex Valder
Kita Haubachstraße / Angela Wegner

Wortkunst / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II
Wortkunst / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II

In der Kita Haubachstraße spielen die Vorschulkinder mit Rose Epple und Alex Valder als Wortkünstler*innen mit Sprache im Raum. Gemeinsam lassen sie aus den Anlauten ihrer Namen neue Wörter im Raum entstehen und untersuchen die Beziehung zwischen Laut und Zeichen. Sie  sammeln und erfinden Schriftzeichen und versuchen Geräusche nachzusprechen und diese in Bewegung zu übersetzen. Hinter einem Screen mit Lichtquelle werden diese Bewegungen zu zweidimensionalen Zeichen, die fotografisch festhalten werden.
Auf Basis der Bewegungsfotos bauen die Kinder dann ihre Lautzeichen kindshoch aus Wellpappe, Folien und Klebebändern. Die fertigen Schriftkörper werden gemeinsam zu Raumgedichten zusammengesetzt und performativ vorgelesen.

Ampelrot, Blitzblau, Neongelb –  Das Bauhaus-Farbenspiel / Barbara Antal und Zara Morris Familienzentrum Mehringdamm mit der Kita Villa / Getrud Möller-Frommann und Zarife Yildiz

Ampelrot, Blitzblau, Neongelb / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II
Ampelrot, Blitzblau, Neongelb / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II

Die Grundfarben rot, blau und gelb und die Grundformen Kreis, Quadrat und Dreieck hatten am Bauhaus eine wichtige Rolle für die Gestaltung von Möbelstücken und Innenräumen. Die Lehrer Johannes Itten, Josef Albers und Wassily Kandinsky unterrichteten Farbtheorien und führten mit ihren Student*innen praktische Aufgaben durch. Schüler*innen am Bauhaus lernten, wie Farben und Formen kombiniert werden können und welche Bedeutung und Eigenschaften sie haben. Barbara Antal und Zara Morris experimentieren im Familienzentrum Mehringdamm mit Kindern der Kita Villa und ihren Eltern mit Farben: Sie  lassen sich vom Unterricht am Bauhaus und von den Verhaltensmustern (Schemata) des pädagogischen Konzepts Early Excellence inspirieren. Sie sortieren und kombinieren Farben, Kontraste und Formen und schaffen damit neue Blickwinkel auf bekannte Gegenstände und die unmittelbare Umgebung.

Das Sensorium / Alexandre Decoupigny und Claire Fristot
Ganztagsbetreuung an der Schinkel-Grundschule / Vivien Langas

Das Sensorium / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II
Das Sensorium / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II

“Das Sensorium” ist eine Rauminstallation, die sich mit Synästhesie und Emotionen auseinandersetzt. Synästhesie ist ein Phänomen der menschlichen Wahrnehmung. Bei Synästheten löst eine Sinneswahrnehmung gleichzeitig und unfreiwillig einen anderen Sinn mit aus. Menschen mit Synästhesie können z.B. Farben schmecken, Töne hören und gleichzeitig deren Farben sehen. Alexandre Decoupigny und Claire Fristot bauen gemeinsam mit Kindern der Schinkel-Grundschule eine Reihe von Klang und Bilder auslösenden  “Triggerpunkten” aus Pappen, Farben und Folien, die im Raum installiert werden. Die elektronischen Auslöser sind Platzhalter für besondere Emotionen, die zuvor über den Hörsinn entdeckt wurden und mit Farbe und Material assoziiert werden, inspiriert von Farbenlehre und Materialien der Vorkurse der Bauhaus-Schule. Aus dem Material wird der Emotion entsprechend ein Klang gestaltet und Bilder erzeugt. Im Raum werden Auslöser montiert, die im performativen Spiel erforscht werden.

FARBKLANGSKULPTUR / Alexandre Decoupigny und Claire Fristot   
Ganztagsbetreuung an der Grundschule am Fliederbusch / Regina Menzel

Farbklangskulptur / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II
Farbklangskulptur / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II

Beim Projekt FARBKLANGSKULPTUR entsteht eine audiovisuelle Performance, die sich auf künstlerisch-spielerische Weise mit den Thema “Visual Music” auseinandersetzt.
Die Kinder der Offenen Ganztagsbetreuung der Grundschule am Fliederbusch assoziieren Farben mit Instrumenten, Bildern und Tönen und bilden damit die Grundlage für eine kollektive Montage. Gemeinsam mit Alexandre Decoupigny und Claire Fristot bauen sie technische Auslöser, die im Musikraum installiert werden. Jeder dieser Transferpunkte steht für eine Farbe mit vielen Farbtönen, löst selbst komponierten Klang, Rhythmus oder Melodie aus und fördert farbige Fotos und Video zu Tage. Festgehalten wird die dabei entstehende Performance als Video.

Von der Fläche in den Raum / Doro Petersen und Imke Küster
Ganztagsbetreuung an der Fichtelgebirge-Grundschule / Saskia Scheuch

Von der Fläche in den Raum / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II
Von der Fläche in den Raum / Bauhaus_RaumLabor auf Montage II

Paul Klee entwickelte während seiner Lehrtätigkeit am Bauhaus eine handlungsorientierte Theorie zum Bildaufbau. Die Künstlerinnen Doro Petersen und Imke Küster übertragen mit den Kindern der Fichtelgebirge-Grundschule seine künstlerischen Aktivitäten in kleine Formate, die sowohl zeichnerisch, körperlich und auch akustisch erfahren werden. Gemeinsam folgen sie Klee und beginnen mit dem Punkt. Von der Linie gehen sie in die Fläche, zur Farbe und enden im Raum. Es wird gemalt, Punkte gefühlt, entlang der Linie gezeichnet und balanciert. Bei der Farbe wird die Wirkung von Farbtönen erspürt. Unter anderem wird Klees Bild „Neues im Oktober“ von den Kindern analysiert, in Formen und Flächen auseinandergenommen und deren Bestandteile in großformatige Figuren übertragen. Zum Abschluss entsteht aus den Ergebnissen ein dreidimensionales Raum-Kunstwerk.

Projektsteuerung:
Silke Bauer (Pestalozzi-Fröbel-Haus), Anja Bodanowitz (Jugend im Museum e.V.), Friederike Holländer (Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung)

Bauhaus_RaumLabor ist eine Kooperation vom Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Jugend im Museum e.V. und dem Pestalozzi-Fröbel-Haus.

Logoleiste Bauhaus_RaumLabor 2020

Bauhaus_RaumLabor auf Montage wird gefördert durch die Robert-Bosch-Stiftung.

Robert Bosch Stiftung