Rund ein Jahr wurde überlegt, diskutiert, gestritten und geschrieben. Nun soll der Leitbildentwurf in Kürze publiziert werden. Im Vorfeld haben wir schon einmal die Kolleg*innen aus dem Fachausschuss gefragt, was sie gut finden am Leitbild.

Schon lange besteht der Wunsch im Pestalozzi-Fröbel-Haus, die Grundprinzipien der hier geleisteten Arbeit, das Selbstverständnis, die Werte und die Ziele in einem Leitbild festzuhalten und zu publizieren. Gestartet wurde der Leitbildprozess letztendlich Anfang 2019 vom Fachausschuss des PFH.  Alle Mitarbeiter*innen waren eingeladen, sich bei der Entwicklung eines gemeinsamen Leitbildes zu beteiligen - bei gemeinsamen Treffen, über eine Online-Plattform, beim PFH-Tag (ein interner Fortbildungstag einmal jährlich für alle PFH-Mitarbeiter*innen). Nun ist das Leitbild fast vollendet!

Zitate aus dem Fachausschuss:

Mir ist wichtig, dass wir demokratisches Denken und Handeln an erster Stelle stehen haben. Es ist für mich Haltung in der täglichen Arbeit und pädagogischer Auftrag zugleich, auch die Kinder und Jugendlichen zu demokratischen Handlungskompetenzen zu befähigen.

Beate Lutze, seit 2019 Lehrkraft an der Fachschule für Sozialpädagogik des PFH und zuvor Leiterin der Ganztagsbetreuung der Schinkel-Grundschule

Was mich persönlich am Leitbild anspricht ist der im ersten Absatz herausgehobene Hinweis auf demokratische Werte, deren Achtung sich bereits beispielhaft in der Gründung des Hauses als Einrichtung zur Ausbildung von Frauen wiederfindet und besonders auch darin, dass nach der Zeit des Nationalsozialismus der Weg zurück rasch gefunden wurde. Diese Erfahrung um die Verletzbarkeit unserer Grundwerte vertieft den Sinn meiner/ unserer Arbeit zur Förderung und Stabilisierung von Teilhabe aller Gruppen am gesellschaftlichen Leben. Aktuell und täglich.

Marianne Konermann, Leiterin des Nachbarschafts- und Familienzentrums Kiezoase

Mich spricht am Leitbild an, dass es einen großen "Wir-Gedanken" enthält, jeden Einzelnen/ jede Einzelne von uns aber dafür in die Verantwortung nimmt. Das Leitbild nimmt den Menschen sowohl in seiner Vielfalt wie auch in seinem Wunsch nach eigenem Schaffen ernst, das gefällt mir.

Simone Paganini, Leiterin der Kindertagesstätte Barbarossastraße

Das Leitbild als Selbstverpflichtungserklärung für jede*n Einzelne*n ist eine wundervolle Herausforderung! Mein Wunsch: eine Form der Überprüfung, wie wir das Geschriebene erreichen/ erhalten wollen, damit wir uns nicht im Feld der Worthülsen bewegen.

Birgit Mansour, pädagogische Fachkraft in der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe

Was mich persönlich am Leitbild anspricht ist das Augenmerk auf die Ressourchen und die Eigenverantwortung einer Jeden und eines Jeden von uns. Ich wünsche mir, dass wir bei den Kinder- und Menschenrechten auch den Gedanken an Inklusion im (Hinter-)Kopf behalten.

Anke Georgi, Neumark-Grundschule, dort Koordinatorin der Facherzieher*innen für Integration/ Inklusion

Was mich persönlich an diesem Leitbild anspricht:

"Engagiert aus Tradition - demokratisches Denken und Handeln sowie der achtsame Umgang mit Menschen, Dingen und unserer Umwelt bilden die Basis unseres Wirkens. Diese Grundlagen sind verletzbar"

Eine für mich durch und durch perfekt formulierte Einleitung. Dass dies auch zu Beginn im Leitbild angesprochen wird, finde ich absolut treffend und wichtig zugleich. Was mir insgesamt besonders gefällt ist vor allem, dass die Leitbild-AG wirklich alle wichtigen Einwendungen, persönlichen Anliegen und Impulse seitens der Mitarbeiter*innen vom PFH-Tag hervorragend aufgegriffen, formuliert und in das Leitbild integriert hat. Vielen Dank auch dafür.

Dirk Puchta, Koch in der Kindertagesstätte Olbersstraße

Am Leitbild-Text mag ich vor allem, dass er nur wenige Sätze enthält, aber trotzdem mehrfache Spiegelungen des gleichen Inhalts zeigt. Schon in der Verwendung des Fröbel-Zitats ist eigentlich alles enthalten: "Was wir tun, zielt auf 'freie, denkende, selbständige Menschen'." Denn dasselbe erkenne ich auch in einem anderen Satz wieder: "Wir sind überzeugt, dass jede*r etwas mitbringt und dazulernen kann." Außerdem mag ich auslegungsfähige Bild-Worte wie "Schaffensfreude", "Spielräume" oder "nach den Sternen greifen."

Prof. Ludger Pesch, Direktor des Pestalozzi-Fröbel-Hauses