Das Kompetenzzentrum – getragen vom Pestalozzi-Fröbel-Haus (PFH) – bündelt Expertise, Netzwerke und Projekte aus allen zwölf Bezirken, um Beteiligung junger Menschen sichtbarer, wirksamer und nachhaltiger zu gestalten. Ziel ist es, Demokratiebildung praxisnah zu verankern, Fachkräfte zu qualifizieren und innovative Beteiligungsformate zu entwickeln, die der Vielfalt der Stadtgesellschaft gerecht werden.
Bereits seit April 2025 wurde das Kompetenzzentrum schrittweise aufgebaut, Netzwerke geknüpft und ein multiprofessionelles Team zusammengestellt, das im September seine Arbeit aufgenommen hat. Im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie werden künftig berlinweit Beteiligungsprojekte, Demokratiebildungsformate und Qualifizierungsangebote umgesetzt.
„Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche nicht nur zu beteiligen, sondern sie darin zu bestärken, ihre Lebenswelt aktiv mitzugestalten. Beteiligung braucht Haltung, Strukturen und Räume – genau hier setzt unsere Arbeit an. Wir vernetzen bestehende Initiativen, entwickeln neue Formate und unterstützen Fachkräfte dabei, demokratische Teilhabe im Alltag zu verankern.“ - Thomas Glaw, Leiter des Landeskompetenzzentrums
Das Landeskompetenzzentrum versteht sich als „die Summe von zwölf“: In allen Berliner Bezirken existieren vielfältige Projekte der Kinder- und Jugendbeteiligung. Diese werden nun systematisch gebündelt, sichtbar gemacht und fachlich weiterentwickelt. In enger Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft Beteiligung, der Unter-AG Beteiligungskoordination (BK), der Landesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit (LAG OKJA) sowie der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie koordiniert das Kompetenzzentrum berlinweite Prozesse und stärkt bestehende Netzwerkstrukturen.
Das Team des Landeskompetenzzentrum hat unter anderem bei einem weiteren wichtigen Prozess die Arbeit aufgenommen: Am 13. September 2025 wurden erstmalig Kinder und Jugendliche aus stationären Hilfen und der Eingliederungshilfe eigenständig in einer Selbstvertretung gewählt. Das Kompetenzzentrum begleitet den Prozess fachlich, unterstützt die Strukturen und fördert die aktive Teilhabe.
Für das kommende Jahr sind mehrere zentrale Projekte und Initiativen geplant, die das Engagement und die Mitbestimmung junger Menschen in Berlin nachhaltig stärken sollen:
- Das Kompetenzzentrum übernimmt die gesamtstädtische Koordination der U16-Wahl, die neun Tage vor der Abgeordnetenhauswahl stattfinden wird. Dazu gehören die Materialentwicklung, die Durchführung von Schulungen für Multiplikator*innen sowie die Organisation berlinweiter Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche, um demokratisches Interesse früh zu fördern.
- In Kooperation mit dem Paritätischen Landesverband Berlin und dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB) werden berlinweit Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe zu partizipativer Demokratiearbeit und innovativen Beteiligungsformaten fortgebildet.
- Tag der Vielfalt für Grundschüler*innen: Das Kompetenzzentrum unterstützt eine Multiplikator*innenveranstaltung, bei der junge Menschen spielerisch und altersgerecht für Diversität, Mitbestimmung und demokratisches Handeln sensibilisiert werden.
- Das Kompetenzzentrum begleitet die Selbstvertretung der Kinder und Jugendlichen aus stationären Hilfen fachlich und unterstützt den Prozess der aktiven Beteiligung des neuen Gremiums.
- Um die Bedürfnisse, Interessen und Perspektiven junger Berliner*innen noch besser zu verstehen, entwickelt das Kompetenzzentrum eine gesamtstädtische Befragung, deren Ergebnisse als Grundlage für zukünftige Projekte und Entscheidungen dienen.
- Neben der inhaltlichen Projektarbeit koordiniert das Kompetenzzentrum kontinuierlich die Arbeit relevanter Gremien und Netzwerke, wie der LAG Beteiligung und der UAG Beteiligungskoordination, und setzt sich fachpolitisch für die Stärkung der demokratischen Teilhabe junger Menschen ein.
Das Pestalozzi-Fröbel-Haus bringt seine langjährige sozialpädagogische Expertise und seine Grundsätze zur Demokratischen Partizipation in die Arbeit des Kompetenzzentrums ein.
„Das Landeskompetenzzentrum steht für ein Berlin, in dem Kinder und Jugendliche als Expert*innen ihres eigenen Lebens ernst genommen werden. Wir wollen Räume schaffen, in denen demokratische Teilhabe nicht nur vermittelt, sondern erlebt wird – gemeinsam mit Fachkräften, Trägern, Verwaltung und Politik.“ - Henriette Harms, Direktorin des Pestalozzi-Fröbel-Hauses
Die feierliche Eröffnung fand in Anwesenheit von Staatssekretär Falko Liecke sowie Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis statt.
„Mit dem Landeskompetenzzentrum für Beteiligung und Demokratiebildung schaffen wir in Berlin eine starke, verbindliche Infrastruktur, die junge Menschen befähigt, ihre Zukunft selbstbewusst mitzugestalten. Demokratie ist keine abstrakte Idee, sondern gelebte Praxis – und gerade Kinder und Jugendliche müssen als Expertinnen und Experten ihres Lebens direkt in politische Entscheidungen eingebunden werden. Unser Ziel ist es, junge Berlinerinnen und Berliner aktiv zu stärken, ihnen mehr Mitbestimmung, mehr Verantwortung und mehr Chancen zu ermöglichen und ihre Stimmen wirksam hörbar zu machen.“ - Falko Liecke, Staatssekretär für Jugend und Familie
Weitere Informationen zum Landeskompetenzzentrum finden sie hier.