Seit dem 17.08.2021 ist die Ganztagsbetreuung der Grundschule am Barbarossaplatz ein großes Stück barrierefreier, denn es gibt nun zwei neue Fahrstühle. Es war ein schwieriger Weg dorthin, der viel Einsatz von allen Beteiligten verlangte.

Am 17.08.2021 wurde die Ganztagsbetreuung der Grundschule am Barbarossaplatz ein großes Stück barrierefreier, denn es gibt nun zwei neue Fahrstühle. Eingeweiht wurden sie vom Direktor des PFH Prof. Ludger Pesch zusammen mit Kindern und Mitarbeiter*innen aus der Ganztagsbetreuung. Die feierliche Jungfernfahrt war der Gewinnergruppe eines Rätsels vorbehalten, welches Ludger Pesch für die Kinder ausrichtete. Es wurde Musik gespielt, angestoßen und, natürlich, viel Fahrstuhl gefahren. Mit einem lachendem und einem weinenden Auge blickt Angelika Martin, Leiterin der Ganztagsbetreuung auf das Projekt zurück. „Ich bin einfach sehr froh und dankbar, dass wir die Fahrstühle nun haben. Es war ein langer Weg und der war nicht immer einfach.“ sagt sie. „Aber das Aushalten hat sich gelohnt. Es ist ein zukunftsweisendes Projekt. Von jetzt an sind die Gebäude für Groß und Klein barrierefrei erschlossen – was auch immer die Zukunft bringt.“ Die Inbetriebnahme der zwei Fahrstühle ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum barrierefreien Campus.

Die ganze Geschichte

Am 01.08.2019 wurde die Grundschule am Barbarossaplatz zur Schwerpunktschule Inklusion mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt körperlich-motorische und geistige Entwicklung erklärt. Das heißt, dass nun pro Klasse zwei bis drei Kinder mit speziellen Förderbedarfen hinzukommen und dementsprechend natürlich auch die Räumlichkeiten der kooperierenden Ganztagsbetreuung auf dem PFH-Campus neuen Anforderungen gerecht werden müssen. Durch diese offizielle Umstellung hin fiel der Startschuss für bauliche Maßnahmen. Im Übrigen wurde dort bereits auch vorher schon integrativ gearbeitet.

Im ersten Schritt wurden Treppenlifte in Haus 2a, wo sich ein Standort der Ganztagsbetreuung der Grundschule am Barbarossaplatz auf dem PFH-Campus befindet, installiert. Zudem wurden auch weitere behindertengerechte Anpassungen wie z.B. der Umbau der Toiletten, Waschbecken und Co. umgesetzt, wodurch zumindest dieses Gebäude für die körperlich-motorische Förderung erschlossen wurde. Es gibt jedoch mehrere Standorte der Betreuung, wobei keiner groß genug für alle Kinder ist, was eine Trennung der Gruppen zur Folge hatte. Es war und ist also immens wichtig, auch die weiteren Standorte barrierefrei zu gestalten, um echte Inklusion zu ermöglichen.

PFH-Direktor Prof. Ludger Pesch engagierte sich seit seines Amtsantritts sehr dafür, die Finanzierung zu ermöglichen. Leider führten alle Anstrengungen, an öffentliche Gelder heranzukommen, die es eigentlich für genau eben diese Projekte mit Schwerpunkt Inklusion gibt, ins Leere. Mit der Begründung, dass das PFH Berlin nicht als öffentlicher Träger gelte, könne man keine Finanzierung gewähren. Sogar bis in die RBB-Abendschau schaffte es der umstrittene Fall, jedoch blieb es dabei: keine öffentliche Unterstützung für die Bauprojekte inklusive Fahrstuhl. Mit vereinten Kräften gelang es letztendlich dem Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin, die satte Summe von über 2 Millionen Euro selbst bereitzustellen, und der Bau dieses zukunftsweisenden Projekts konnte beginnen.

Jedoch sollte die Finanzierung nicht die einzige Hürde bleiben. Denkmalschutzrichtlinien, Platzprobleme während der Umbauphase und die aufkommende Corona-Pandemie erschwerten und verlängerten den gesamten Prozess. Über ein Jahr Verzug gab es allein in der Bauphase und ohne Berücksichtigung der Finanzierungsschwierigkeiten zu Beginn. Umso größer ist nun die Freude, dass die Fahrstühle allen Widerständen zum Trotz fertiggestellt ist.

Und Schluss ist hier noch nicht: das Ziel sei, den ganzen Campus barrierefrei zu gestalten, so Ludger Pesch. Im nächsten Schritt sollen die weiteren Standorte der Ganztagsbetreuung der Grundschule am Barbarossaplatz umgestaltet werden. Dafür werden natürlich öffentliche Gelder benötigt… Es bleibt spannend.

Danke!

Ein riesiger Dank gilt allen Beteiligten, die gemeinsam den Prozess begleitet und ermöglicht haben: Die Leitungskräfte des PFH, insbesondere Angelika Martin von der Ganztagsbetreuung der Grundschule am Barbarossaplatz, die Schule und die Mitarbeiter*innen, die während der anstrengenden Bauphase tatkräftig und räumlich unterstützt und enorme Flexibilität bewiesen haben. Und das, obwohl es lange Zeit ungewiss war, wann die Fahrstühle eröffnet werden können. Last but not least geht ein großes Dankeschön auch an die PFH-Serviceeinheiten Bau, Finanzen und Arbeitsschutz.