Am 23. Oktober fand in Charlottenburg-Wilmersdorf eine besondere Kieztour mit dem Stadtrat für Jugend und Gesundheit, Simon Hertel, statt. Unsere PFH-Einrichtungen zeigten, wie frühe Bildung, Familienarbeit und Sozialraumengagement erfolgreich zusammenwirken.

Die Tour führte per Fahrrad durch mehrere Einrichtungen des PFH – jede mit eigenem Profil, aber gemeinsamer Haltung: Kinder, Jugendliche und Familien stehen im Mittelpunkt.

Kita Olbersstraße: Frühkindliche Bildung und inklusive Kommunikation

Der Auftakt fand in der Kita Olbersstraße statt. Hier wurde deutlich, wie ein wertschätzender Start in den Tag gelingt. Eltern, die ihre Kinder morgens bringen, haben die Möglichkeit, ihre Begleitung individuell zu gestalten – sie können ihre Kinder begleiten, mit Erzieher*innen ins Gespräch kommen und dabei frühstücken. Dieses Angebot schafft Raum für vertrauensvolle Begegnungen und stärkt die elterliche Beteiligung im Kita-Alltag.

„Ein Ort zum Verweilen – etwas Besonderes in der Kitalandschaft“, so Herr Hertel beeindruckt.

Die Kommunikation in der Kita ist klar und wird in einfacher Sprache geführt. Zusätzlich wird einfache Gebärdensprache eingesetzt, was die inklusive Verständigung fördert und Kindern mit besonderen Kommunikationsbedarfen zugutekommt. Die Kita praktiziert eine offene Arbeit, bei der alle Kinder ihren Interessen nachgehen können und sich in verschiedenen Funktionsräumen kreativ entfalten dürfen. Die ruhige und achtsame Atmosphäre unterstützt besonders Kinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf dabei, sich wohl und sicher zu fühlen.

Darüber hinaus haben Eltern jederzeit die Gelegenheit, sich über bestehende Angebote – auch außerhalb der Kita und im gesamten Kiez – zu informieren und mit anderen Eltern ins Gespräch zu kommen. Dies fördert die Vernetzung und den Austausch innerhalb der Gemeinschaft, was als ein besonderes Merkmal der Kita hervorgehoben wird. Insgesamt wird hier ein Umfeld geschaffen, das sowohl Kinder als auch Eltern wertschätzt und vielfältige Zugänge und Unterstützungsmöglichkeiten bietet, was den Kita-Start zu einem besonderen Erlebnis macht.

"Wahrgenommene präventive sozialpädagogische Angebote senken die Kosten in der Zukunft in der Jugendhilfe“, betonte Herr Hertel dabei die Bedeutung frühzeitiger, präventiver Arbeit.

Kita Quedlinburger Straße: Individuelle Entwicklung und umfassende Unterstützung

Die nächste Station, die Kita Quedlinburger Straße, ist Teil einer modularen Unterkunft für geflüchtete Familien und steht vor besonderen Herausforderungen. Aufgrund der komplexen Lebenslagen der Kinder weicht die Einrichtung in ihrer Tagesstruktur bewusst von der üblichen offenen Arbeit ab. Ziel ist es, den Kindern durch eine klarere Tagesstruktur größere individuelle Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Diese Anpassung ermöglicht es, gezielter auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes einzugehen. 

Darüber hinaus kommen viele Eltern mit vielfältigen Fragen und Unterstützungsbedarfen auf die Erzieher*innen zu. Die pädagogischen Fachkräfte übernehmen dabei deutlich mehr Aufgaben als im regulären Kita-Alltag üblich. Sie fungieren nicht nur als Bildungs- und Betreuungsfachkräfte, sondern auch als wichtige Ansprechpartner*innen für sozialpädagogische Unterstützung. 

Durch diese komplexe Aufgabenvielfalt wird klar, dass die Kita Quedlinburger Straße nicht nur ein Ort für frühe Bildung ist, sondern auch eine zentrale Anlaufstelle für Familien in herausfordernden Situationen. Stadtrat Simon Hertel zeigte sich beeindruckt von der intensiven Arbeit und verabredete weitere Gespräche, um die Unterstützung für die Einrichtung und den Kiez insgesamt zu verbessern. 

Schinkel-Grundschule: Gemeinsam stark im Schulalltag

An der Schinkel-Grundschule wurde die Kieztour von einem großen pädagogischen Team in einer Schule mit 700 Schüler*innen empfangen. 450 Kinder besuchen hier die ergänzende Betreuung. Besonders begeistert zeigte sich der Stadtrat vom Schulclub: ein geschützter Raum für Kinder der 5. und 6. Klassen, in dem sie ihre Freizeit mitgestalten können. Der pädagogische Alltag ist vielfältig und fordernd – Schulsozialarbeit ist hier ein wesentlicher Bestandteil der Unterstützung.

Familienzentrum Kastanienallee: Treffpunkt für Familien und Nachbarschaft

Das Familienzentrum Kastanienallee ist ein Treffpunkt für alle Familien mit Kindern von 0-6 Jahren aus dem Kiez und befindet sich in den Räumlichkeiten der Kindertagesstätte Kastanienallee. Vom interkulturellen Familiencafé, über Beratung bis hin zu Workshops zum Thema "Familienwissen Kompakt" finden viele verschiedene Angebote im Familienzentrum statt. Bei der Kieztour hat sich das Team des elba Projektes (Elternbegleitung in Arztpraxen) mit ihrem umfangreichen Beratungsangebot vorgestellt. 

Kinder- und Familienzentrum Schillerstraße: Early Excellence als Haltung

Die Schillerstraße gilt als Wiege des Early-Excellence-Ansatzes in Deutschland. Nach umfassender Modernisierung präsentiert sich die Einrichtung heute hell, offen und kindgerecht durchdacht – mit Forscherküche, Musikraum und farbenfrohen Bädern, die pädagogische Kreativität fördern.

„Die Wünsche der Kinder, Eltern und Fachkräfte waren Teil des Planungsprozesses“, so das Team vor Ort.

Geplant ist hier auch ein integriertes Familienzentrum – ein weiterer Schritt zur Bündelung familiennaher Angebote, sofern die Finanzierung gelingt.

D3 Mädchentreff: Empowerment und Vertrauen

Zum Abschluss besuchte die Delegation den D3 Mädchentreff, einen sicheren Begegnungsort für Mädchen ab zehn Jahren und junge Frauen bis 21 Jahre. Partizipation ist hier gelebter Alltag – von kreativen Angeboten über gemeinsame Kochaktionen bis zu Freizeit-Events. Der Treff bietet Schutz, Vertrauen und Raum für Selbstwirksamkeit – und steht für gelebte Gleichberechtigung.

Politik auf Augenhöhe

Die Kieztour machte deutlich: Das Pestalozzi-Fröbel-Haus ist mehr als ein Träger. Es ist ein Netzwerk lebendiger Bildungsorte, die täglich soziale Vielfalt gestalten.

„Das PFH ist eine große Verbunds-Familie mit vielen Freunden als Partner. Die Vernetztheit der Zusammenarbeit spiegelt sich in der professionellen Arbeit wider“, lobte Stadtrat Hertel die Professionalität und Verbundenheit.

Im gemeinsamen Fazit waren sich alle einig: Diese Form der direkten Begegnung fördert Verständnis und Vertrauen und sollte regelmäßig fortgesetzt werden.

Am Ende blieb spürbar: Wo Politik zuhört, stärkt sie Engagement vor Ort und wo das PFH wirkt, wachsen Chancen für Kinder, Familien und ganze Nachbarschaften.